Freitag, 12. August 2011

[Rezension] Ohnmächtig



Inhalt:
was tun, wenn man einen geist liebt --
dessen leidenschaft die rache ist?
«Liebe auf den ersten Blick muss genial sein. So genau
weiß ich das nicht, weil es auf den ersten Blick gar nichts zu sehen gab. Zu riechen schon –– den scharfen, salzigen Geruch von Pferden. Und jede Menge anderer Sinneseindrücke. Aber dazu später mehr. Was ich hier gleich zu Beginn sagen will, ist Folgendes: Als ich Sinclair Youngblood Powers das erste Mal als Menschen aus Fleisch und Blut zu Gesicht bekam, war ich bereits bis über beide Ohren in ihn verliebt. Daran konnte nichts etwas ändern. Nicht einmal die Tatsache, dass er tot war.»

[Quelle: rowohlt.de]



Dice, eigentlich Candice, hat eine ganz besondere übersinnliche Gabe. Sie kann Geister sehen und ist allgemein sehr sensibel gegenüber Übersinnlichem. Die Ärzte in New York, ihrer Heimat, stellten "Anfälle" fest, woraufhin sich Dices Eltern entschieden auf's Land zu ziehen. Nach Swoon, Connecticut. Dort lebt auch Dices Tante und ihre Familie. Da Dices Eltern beruflich viel unterwegs sind, ist sie viel mit ihrer Cousine Pen, eigentlich Penelope, unterwegs.
Als die vom Baum stürzt und sich plötzlich seltsam benimmt, erfährt Dice, dass in ihre Cousine ein Geist gefahren ist, der schon seit knapp 200 Jahren tot ist. Vielmehr wurde der Geit, Sinclair Youngblood Powers, erhängt, weil er angeblich seine Geliebte umgebracht hat. Das will der Geist natürlich ncith auf sich sitzen lassen und beginnt seinen eigenen Plan zu verfolgen.

Es gab ja einige negative Stimmen zu dem Buch. Aber ich überzeuge mich doch gern selbst davon.
Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt, die nochmals in Kapitel unterteilt sind.
Als ich den ersten Teil gelesen habe, konnte ich mir nicht vorstellen, was so viele daran auszusetzen hatten. Es ließ sich flockig-leicht lesen, die Geschichte war interessant, ein bisschen spannend mit ein bisschen übersinnlichem und einer kleinen Portion Romantik. Auch ein kleines Rätsel galt es zu lösen (bis zum Ende des Buches in etwa). Ein bisschen hat es mich an Der Geist, der mich liebte erinnert.
Bis dahin.
Der zweite und dritte Teil waren stilistisch gesehen nicht schlechter. Aber inhaltlich. Tatsächlich gibt es diese Szene im Maisfeld, da verrate ich, denke ich nicht zu viel, die mir zu abgedreht und zu haarsträubend war. Denn nichts ergab irgendeinen Sinn. Nichts, wirklich! Diese ganze Passage hätte man getrost aus dem Buch lassen können.
Durch dieses gute Drittel habe ich mich lesetechnisch eher gequält als dass es mich unterhalten hat. Es wurde dann zwar nach der ominösen Maisfeld-Szene besser, aber nur sporadisch. Das letzte Drittel, bzw. die knapp letzten 100 Seiten, waren dann wieder okay. Nicht überragend und nicht mit dem Anfang zu vergleichen, aber zumindest okay. Denn dort klärt sich dann auch einiges auf, wird nicht mehr allzu hahnebüchend und pendelt sich wieder auf einem mittleren Niveau ein.
Zu den Charakteren kann ich nur ähnliches wie zum Inhalt sagen... Anfangs mochte ich sie, in der Mitte waren sie mir zu abgedreht, zu OOC, zu "umgedreht", was sich dann zum Schluß wieder etwas besserte.

Kurz: Vielversprechender Anfang, beinahe katastrophaler Mittelteil, befriedigendes Ende! Einen so durchwachsenen Roman habe ich tatsächlich noch nie gelesen. Die Idee und Geschichte an sich sind gut bis okay, aber mehr (leider) auch nicht!




Weitere Informationen:
Verlag: Rowohlt
Taschenbuch
Seiten: 416
Originaltitel: Swoon
ISBN: 978-3-499-21544-5
Preis: [D] 12,99 €

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