Dienstag, 9. August 2011

[Filmrezension] Krabat


Inhalt:
Der Waisenjunge Krabat wird von einer dunklen Stimme angelockt. So landet er im Koselbruch auf einer Mühle, wo ihn der Müller empfängt. Der Junge wird als Lehrling angenommen und muss hart arbeiten bis seine Probezeit vorbei ist und er in die schwarzen Künste eingeweiht wird.
Es gibt 12 Müllerburschen auf der Mühle, die sich untereinander nicht ganz einig sind. Doch Tonda, der Altgeselle, nimmt den jungen Krabat unter seine Fittiche und warnt ihn vor dem Meister.
Erzählt wird die Geschichte, wie Krabat auf der Mühle lebt, wie er (und die anderen Müllerburschen) die schwarzen Künste erlernt und seinen Weg bestreitet.

Den Film habe ich damals bereits im Kino gesehen. Er hat mich fasziniert, da die Geschichte auch mal eine ganz andere war. Sie ist ein bisschen düster und geheimnisvoll.
Die Musik ist auch passend zur Athmosphäre, wenn auch nicht übertrieben eingesetzt. Die Effekte als die Müllerburschen kämpfen oder sich in Raben verwandeln finde ich auch gelungen. Man sieht hier, dass ein Film auch ohne großes Tamtam auskommen kann.
Die Schauspieler machen ihre Arbeit auch gut und hauchen dem Film Leben ein. Auch wenn ich David Kross am Anfang etwas steif für Krabat fand, hat er sich doch gut entwickelt. Besonders hat mir aber die Kantorka gefallen, auch wenn sie nicht ganz so viele Auftritte hatte. Der Müller hat mich ein bisschen an Mad-Eye Moody aus Harry Potter erinnert - mit seinen verzausten Haaren und der Augenklappe. Beide jagten mir ja ein bisschen Angst ein und beim Müller war das durchaus berechtigt.

Kurz: Ein toller deutscher Film mit eingehender Geschichte und guter Besetzung.




Weitere Informationen:
Offizielle Seite
Mehr Infos zur Ausstattung der DVD
Darsteller: David Kross, Daniel Brühl, Robert Stadlober, Paula Kalenberg, Anna Thalbach
Regie: Marco Kreuzpaintner
Länge: 115 Minuten
FSK: 12
Auf DVD und Blu-Ray erhältlich.


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Buch VS Film

Als der Film in die Kinos kam, tauchten auch viele Stimmen auf, dass der Film dem Buch nicht gerecht wird. Ich fand den Film klasse, kannte aber auch das Buch nicht. Bis zur Hälfte des Buches dachte ich auch immer noch: Der Film ist doch super!
Ja, das denke ich auch jetzt noch. Aber trotzdem sehe ich, dass so viel an... Herz und Tiefgang fehlt, was einem natürlich nicht auffällt, wenn man das Buch nicht kennt. Zum Beispiel wird im Buch deutlich, wann welcher Müllerknabe für den Müller "geopfert" wird. Im Film war mir das nicht so klar. Man muss einfach sagen: Es ist keine 1:1-Verfilmung! Aber für die Länge des Films durchaus okay.
Die Erzählerstimme fand ich super toll gewählt. Sie vermittelt einfach diesen Hauch von "Alter" in der Geschichte.
Der Zauberunterricht ist im Buch auch anders. Die Burschen lernen dort nicht zu kämpfen, sondern tatsächlich Zaubersprüche. Ebenso die Charaktere: Lyschko bleibt der ungemochte Müllerbursche - und er ist der einzige. Im Gegensatz zum Film. Auch Andrusch, der im Buch eigentlich ein lustiger Kerl ist, kommt im Film ein bisschen... ja, doof rüber. Das fand ich doch sehr schade.
Es gibt so viele Kleinigkeiten, die einfach die Geschichte besser erklären im Buch, die im Film nicht vorkommen oder vielleicht nur am Rande erwähnt werden. Auch die Zeit auf der Mühle wurde verkürzt: Während im Buch drei Jahre vergehen, sind es im Film nur zwei. Da musste wohl einiges gekürzt und herausgenommen werden.
Das Ende ist dafür relativ gleich. Im Großen und Ganzen hält sich der Film an bestimmte Eckpunkte des Buches und fügt sie teilweise in anderer chronologischer Abfolge wieder zusammen. Sieht man den Film als eigenständigen Film ist er wirklich gelungen. Im Vergleich zum Buch hinkt er aber etwas.

Kurz: Schöne Umsetzung mit dem üblichen Tiefgang-/Detailverlust, aber trotzdem mit Spaß an der Sache und toller Visualisierung!

2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch schon als Kind gelesen .. lang ists her ...

    Ich bin wirklich ein Freund von Verfilmungen, die meisten gefallen mir auch, obwohl ich das Buch vorher kannte, weil ich von vornherein keine so riesigen Ansprüche stelle, man kann ein Buch einfach nicht komplett in einen Film bringen.

    Dieser Film aber hat mich total enttäuscht .. noch mal würde ich ihn mir wohl nicht anschauen.

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  2. Ich versuche auch weitestgehend einen Film vom Buch getrennt zu sehen und umgekehrt.

    Im Nachhinein muss ich sagen, bin ich froh, dass ich erst den Film gesehen und dann das Buch gelesen habe. Sonst wäre meine Meinung über den Film wohl definitiv anders ausgefallen. :-/

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