Mittwoch, 18. April 2012
[Filmrezension] Die wilden Schwäne
Inhalt:
Die Prinzessin Lisa lebt mit ihren elf Brüdern in einem Schloss. Die Kinder leben ein vergnügtes Leben bis der Vater eine neue Frau zu seiner Königin nimmt. Die neue Königin führt nichts Gutes im Schilde und will sich die Kinder vom Hals schaffen. Lisa verwandelt sie in ein hässliches Mädchen, während sie die Söhne des Königs in Schwäne verwandelt. Um den Fluch der bösen Königin zu brechen, muss Lisa eine schier unmögliche Aufgabe bestehen...
Die Ausstattung der DVD an sich ist wirklich rudimentär: Man kann im Menü den Film starten und Kapitel anwählen. Es gibt nur deutschen Ton und keine Untertitel. Dafür hat die DVD ein Wendecover.
Überhaupt scheint sie auf den ersten Blick recht billig zu sein, aber davon darf man sich in keinem Fall abschrecken lassen, denn der Film, nach Vorlage von Hans Christian Andersens Märchen Die wilden Schwäne, ist wirklich sehenswert. Als Kind habe ich ihn geliebt und nachdem ich im Dezember Die Tochter der Wälder von Julliet Marillier gelesen habe, musste ich den Film einfach noch mal sehen.
Der Film verfolgt seinen ganz eigenen Stil. Schon die Animationen und Bildgestaltung machen es deutlich. Die Charaktere sehen puppenhaft aus, nicht wirklich detailliert. Die Animationen sind... einfach anders, interessant. Die Hintergründe eher kunstvoll, einfach als detailverliebt. Der Film ist bunt und kontrastreich und gleichzeitig auch ein bisschen trüb und verschleiert.
Die Musik ist ach nicht unbedingt das, was man von einem Märchen erwartet. Was in keinem Fall heißt, dass sie schlecht ist - im Gegenteil! Tatsächlich glaube ich, es gibt keinen einzigen Moment oder keine einzige Sekunde im Film, wo es "ruhig" ist. Sprich, wo es nicht mal ein Geräusch, ein Musikstück gibt. Alles geht nahtlos ineinander über.
Das Erzähltempo ist typisch Märchen: Es geht schnell, was auch schon die Spieldauer zeigt. Trotzdem kann sich Lisa als Hauptprotagonistin entfalten - allerdings nicht besonders tief. Man merkt, meiner Meinung nach, dass der Film tatsächlich für kleinere Kinder zugeschnitten ist, eben weil es wirklich Schlag auf Schlag geht.
Witzig fand ich persönlich auch noch, dass sie die Münder der Charaktere teilweise gar nicht oder nicht synchron zum Gesprochenem bewegen. Auch wird der gesungene Text (Englisch) noch mal ins Deutsche übertragen (sinngemäß).
Auch wenn es sich negativ anhören mag: Der Film ist einfach was Besonderes. Man muss sich einfach selbst ein Urteil über diese sehr außergewöhnliche Form bilden, aber das Gesamtpaket ist es wirklich wert. Vor allem auch für Märchenfans. Diese Art Film strahlt für mich immer noch eine ganz besondere Art "Magie" aus an die Neuverfilmungen (oft) nicht heranreichen.
Kurz: Ein außergewöhnlicher Märchentrickfilm, besonders für Kinder. Unterstrichen von ungewöhnlicher, aber guter Musik in seinem ganz eigenen Stil.
Weitere Informationen:
Ausstattung s. oben.
Originaltitel: Dikie lebedi
Regie: Vera Tsekhanovskaya, Mikhail Tsekhanovsky
Länge: 60 Minuten
FSK: 6
Auf DVD erhältlich.
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Da ich eigenwilligen oder unbekannten Zeichentrickfilmen zugeneigt bin, habe ich ihn mir gerade gekauft. Um 5 Euro kann man nicht wirklich etwas falsch machen.
AntwortenLöschenSomit schuldest du mir mit "9" 15 Euro. Möchtest du mir diese per Bank oder Paypal überweisen? ;).
Das denke ich auch. ;-) Es gibt ja aus der Serie noch mehr... Ich erinnere mich dunkel an einen mit den sieben Raben... Der war auch originell.
AntwortenLöschenSoso! Bedanken kannst du dich später - die Filme sind's nämlich durchaus wert - wirst sehen. :D