Donnerstag, 19. April 2012

[Minifilmrezension] Spieglein, Spieglein

Inhalt:
Lange galt die Königin als die Schönste im Land, bis Stieftochter Schneewittchen zu einer Konkurrentin heranwuchs. Da die Königin sich bereits von ihrem Mann befreit hatte, soll jetzt die ungeliebte Prinzessin folgen. Doch der mögliche Mörder bekommt Skrupel, und Schneewittchen in ihrem Waldversteck neue Freunde. Sieben räuberische Zwerge führt das unschuldige Geschöpf auf den Pfad der Tugend zurück, lehrt einem hübschen Prinzen und ihrer Stiefmutter, dass sie nicht nur schön sein, sondern auch kämpfen kann.
[Quelle: kino.de]

Meine Meinung:
Ich liebe Märchen und Märchen-Adaptionen. Schneewittchen gehört zwar an sich nicht zu meinen Lieblingsmärchen, aber Märchen sind ausnahmslos toll. Allerdings bin ich (mal wieder) skeptisch gewesen (aber bei einem Kinopreis von 3,50 € ist fast jeder Film zu verschmerzen), weil ich auch Komödien eher nicht so gerne schaue und der Trailer sah zwar gut aus, aber eben auch sehr auf Klamauk gemacht.
Was man dem Film in keiner Weise anlasten kann, sind die Bilder. Er ist wirklich wunder-, wunder-, wunderschön gemacht. Vor allem die Anfangsszene, in der grob das Schneewittchen-Märchen erzählt wird (bis Schneewittchen erwachsen wird), ist richtig toll. Die Musik war auch durchweg passend und hat den Film bereichert.
Der Film soll eigentlich aus der Sicht der bösen Stiefmutter (Julia Roberts) erzählt werden. Man merkt dann aber recht schnell, dass sich dieser Blickwinkel ändert. Was mich persönlich aber nicht störte. Schneewittchen (Lily Collins) ist auch keine typische Prinzessin, aber auch keine typische Heldin. Das hat mir wiederum auch sehr gut gefallen. Denn Schneewittchen ist zart, unbeholfen, lernt zwar schnell und weiß sich mit einem Schubs für sich und ihr Volk einzusetzen, wird allerdings nicht gleich zur 'Superheldin', der alles gelingt. Von daher fand ich ihren Charakter sehr authentisch. Auch, wenn sie mir ein bisschen zu... döselig war, zu schwankend manchmal (als Charakter). Schauspieltechnisch hat Lily Collins meiner Meinung nach wirklich gute Arbeit geleistet. Das zärtliche und doch resolute Schneewittchen hab ich ihr voll abgenommen.
Julia Roberts war eine wirklich tolle, ironische böse Königin. Über sie habe ich mich am meisten amüsiert, weil sie ihre Rolle immer mit diesem Augenzwinkern gespielt hat. Die abgrundtief böse Frau hab ich ihr nicht abgenommen, aber das war sie - in meinen Augen - auch nicht. Eher die egozentrische Frau, die ihr Wohl über alles stellt und gern auch zu etwas ungewöhnlichen Mitteln greift, um ihr Ziel zu erreichen.
Insgesamt war es ein schöner Film, dem man aber eben anmerkt, dass man ihn zum einen nicht ganz ernst nehmen kann/soll und zum anderen ist Spieglein, Spieglein eben auch ein Film für Groß und Klein. Es gab lustige Szenen, dramatische, actionreiche, traurige, romantische und auch einfach schöne Szenen, aber mir war es an einigen Stellen ein bisschen zu viel des "Guten".

Kurz: Ein Film für Groß und Klein mit einer herrlichen Märchen-Adaption und wundertollen Kostümen. Wer den Film nicht ganz ernst nimmt und einfach nur genießt, der ist hier genau richtig.

2 Kommentare:

  1. Auf DVD werden wir ihn auch jeden Fall schauen - oder auch gern für 3,5€ irgendwo, aber da haben wir wohl wenig Chancne :P

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  2. Also, ich hätte auch nicht den vollen Kino-Preis gezahlt... Aber Provinz-Kino kombiniert mit Kinotag - da ist das machbar. ;-)

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