Donnerstag, 29. März 2012

[Rezension] Virtuosity - Liebe um jeden Preis von Jessica Martinez


Inhalt:
Die siebzehnjährige Carmen ist ein Star. Sie tourt mir ihrer Geige durch die Welt und spielt überall vor ausverkauften Konzertsälen. Doch die Konkurrenz ist hart. Beim Guarneri-Wettbewerb treten Jungstars aus den verschiedensten Ländern gegeneinander an - und nur der Sieg zählt.
Carmen steht unter Druck, den sie nur noch mit Tabletten in den Griff bekommt. Doch dann lernt sie Jeremy kennen, ihren ärgsten Konkurrenten um den Sieg. Und obwohl Carmen weiß, dass sie sich vor ihm in Acht nehmen sollte, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Für Carmen ist die Zeit gekommen, sich zu entscheiden: Setzt sie auf Sieg oder auf die Liebe ...

[Quelle: luebbe.de]


>>Leseprobe<<



Carmen Bianchi ist ein sogenanntes Wunderkind auf der Geige. Sie steht kurz vor dem bedeutendsten Wettbewerb ihres Lebens: Des Guarneri-Wettbewerbs. Doch seit einem Zwischenfall auf einem Konzert in Tokio plagt Carmen starkes Lampenfieber. An diesem Wettbewerb hängt ihre gesamte Karriere und so 'kundschaftet' sie ihren ärgsten Konkurrenten aus: Jeremy King, ebenfalls ein Geigenvirtuose.
Doch auch wenn ihr Jeremy anfangs nicht sympathisch ist und Carmen ihn am liebsten aus ihren Gedanken streichen würde, muss sie doch ständig an ihn denken. Als wäre das nicht genug macht ihr der immer stärker werdende Druck den Wettbewerb gewinnen zu müssen, immer mehr zu schaffen. Mit jedem Tag, mit dem der Guarneri näher rückt und mit dem sie mehr Zeit mit Jeremy verbringt, muss sich Carmen die Frage stellen: Sind ihre Gefühle echt und kann sie trotzdem den Wettbewerb gewinnen?

Der Titel und der Autorenname auf dem Cover sind leicht erhaben und glänzen. Das Buch ist gebunden, hat aber keinen Schutzumschlag. So ist das Cover doch irgendwie besonders griffig, finde ich. Eine solche Veredelung auf einem "nur" gebundenen Buch hatte ich auch noch nicht.
Der Untertitel könnte für den ein oder anderen ein bisschen irreführend sein. Denn das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf Carmen und ihrem Leben als "Wunderkind". Diesem ungeheuren Druck, der auf ihr lastet, ihr "Geheimnis", das sie keinem anvertrauen kann (wovon lediglich ihre Mutter und ihr Geigenmentor wissen) und dann auch noch der starke Konkurrent: Jeremy King. Er zieht sie an, aber wirkt arrogant und unsympathisch auf Carmen. Aber doch scheint er der einzige zu sein, der sie verstehen muss, oder?
Vorweg: Ich kenne mich so gar nicht mit Geigen, dem Spielen und klassischer Musik aus. Mir kam es aber so vor als hätte Jessica Martinez sich ihr Wissen nicht nur angelesen, sondern, dass sie bis zu einem gewissen Grad auch aus Erfahrung spricht (was durch ihre Vita ja bestätigt wird). Gleichzeitig war es für mich als Laien auch nicht immer ganz einfach den "Fachwörtern" zu folgen, bzw. mir die Details auch vorzustellen. Sei es nun, weil ein (kleiner) Teil der Geige beschrieben wurde oder auf eine klassische Komposition eingegangen wurde. Mich persönlich hat das gar nicht gestört. Ich fand es zwar ein bisschen schade (wie immer, wenn von Musik geredet wird, die ich nicht kenne), dass ich es mir nicht genau vorstellen konnte, aber durch ihren Sprachstil hat Martinez das in meinen Augen wieder wett gemacht.
Ich weiß nicht genau, ob ich Carmen nun mag oder nicht. Nicht, weil sie unsympathisch ist oder dergleichen. Sie ist einfach nur so ganz anders, was ja auch sehr verständlich ist. Denn Carmen ist (und war) kaum unter Gleichaltrigen und führt im Prinzip auch kein normales Leben. Dennoch ist sie auch ein ganz normaler Teenager, der sich freut, der sich mit seinem ersten Gefühlschaos auseinander setzen muss, der finden muss, was er will. Carmen hat mich als Ich-Erzählerin auf jeden Fall sehr eindrucksvoll durch ihre Geschichte getragen, die gleichzeitig auch einen interessanten Einblick in das Leben eines (Geigen)Stars gibt.
Es gab noch so viele... Komponenten, möchte ich es mal nennen, die mich beeindruckt haben, aber da würde ich jetzt zu weit bei der Geschichte vorgreifen und euch Details verraten, die schon hart unter "Spoiler" laufen (und das will ich ja nicht).
Ob diese Dinge und Gegebenheit nun der Realität entsprechen oder entsprechen könnten, kann ich natürlich nicht sagen. Auf mich wirkte es durchaus natürlich und ich konnte, gerade Carmens Handlungen, nachvollziehen. Die zarte Schwärmerei, die sich zwischen Jeremy und Carmen entspinnt, ist genau das: zart, süß, ein bisschen schnell, verwirrend und prickelnd. Diese Beziehung wird nicht unbedingt logisch beschrieben. Die beiden haben ja auch kaum Zeit mit- und füreinander, aber doch ist es irgendwie so eine typische Teenagerromanze, die schon am Anfang eine schwere Hürde nehmen muss.

Kurz: Ein virtuoser Roman über die Schattenseiten eines Wunderkinddaseins. Aber er zeigt auch, dass es strahlendes Licht gibt, wenn man zu sich selbst findet - auch, wenn es eine gehörige Portion Mut erfordert.



Weitere Informationen:
Interview mit Jessica Martinez
Trailer
Verlag: Boje / Bastei Lübbe
Übersetzer: Sabine Bhose
gebunden
Seiten: 253
Originaltitel: Virtuosity
ISBN: 978-3-414-82322-9
Preis: [D] 12,99 €

2 Kommentare:

  1. Eine schöne Rezension. Dieses Buch ist einfach wunderbar. Toll, dass es dir auch gefallen hat!

    Liebe Grüße
    Anka

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  2. Danke! :-)
    Ja, es war wirklich ganz toll. Vor allem fand ich so interssant, dass man mal einen gefühlt "echten" Eindruck dieses "Star-Lebens", bzw. auch vom Geigespielen, bekommen hat.

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