Dienstag, 7. Februar 2012

[Rezension] Du stehst in meinen Sternen von Claudia Carroll


Inhalt:
Wäre es nicht wunderbar, wenn man genau wüsste, wo und wann man die Liebe seines Lebens trifft? Cassandra, 28, Single aus Dublin, weiß es. Schon als Kind hat sie mit ihren Prophezeiungen für andere immer richtig gelegen. Inzwischen hat sie sogar eine wöchentliche Vorhersage-Kolumne. Nur bei ihr selbst ist in puncto Liebe einfach nichts in Sicht. Bis sie eine ihrer berühmten Visionen hat – die allerdings ganz und gar unmöglich ist …

[Quelle: ficherverlage.de]



Cassie, eigentlich Cassandra, kann schon als kleines Kind in die Zukunft sehen. Dabei liegt sie immer richtig. Allerdings kann ihre Gabe auch zum Fluch werden... Zumal sie selbst auch immer wieder betont, dass sie nicht "auf Knopfdruck" hellsehen kann.
So vergehen die Jahre und Cassie bekommt eine eigene Kolumne in einer Klatschzeitschrift. Sie ist Single und genau da liegt der Fluch ihrer Gabe: Denn meist sieht Cassandra schon zu Beginn einer Beziehung, dass der Kerl doch nichts für sie ist. Aber wozu hat man Freunde?
Dumm nur, wenn die Freundin dem "Schicksals-Mann" begegnet...

Es ist ein lockerer, leichter, lustiger Frauenroman. Fluffig für Zwischendurch. Mehr hab ich auch nicht erwartet.
Carroll schreibt flüssig und baut ein paar echt witzige Situationen ein. Es ist ein bisschen wie in einer Soap. Geschrieben ist der Roman aus der Ich-Perspektive, Cassies. Dabei ist es mehr wie eine Art Tagebucheintrag, bzw. so als würde Cassie dem Leser ihre Erlebnisse gerade schildern. Fand ich anfangs etwas seltsam, aber durch Cassandras liebenswürdige und auch lustige Art gewöhnt man sich schnell dran.
Ich konnte mit ihr in den meisten Fällen mitfühlen, mitlachen und war auch wie sie an einigen Stellen wütend, traurig und genervt. Allerdings hat mich Cassie ab einem bestimmten Punkt (ca. ab der Hälfte, vielleicht auch etwas später) auf die Palme gebracht. In Kombination mit ihrer Freundin Charlene und den turbulenten Ereignissen, die ihr Leben umkrämpeln, fand ich es insgesamt einfach ein bisschen zu dick aufgetragen.
Nicht, dass ich es nicht in Teilen nachvollziehen oder verstehen konnte. Ich bin mir sicher, dass es Leute, wie Charlene (übersensibel, verbohrt, mehr als ich-bezogen) gibt. Aber hinzu kam dann Cassandra Gejammer, ihre Vergesslichkeit (bei wichtigen Terminen!) und dann auch noch die Episode mit Oliver. Ich kann nicht mal genau benennen, was nun den Ausschlag gegeben hat, dass ich nur noch die Augen verdrehen wollte. Vielleicht einfach, weil alles auf einmal kam.
Das klingt jetzt alles ziemlich negativ. Ich denke, es hing auch mit meinen Erwartungen zusammen, denn als ich den Anfang las hab ich mich wirklich köstlich amüsiert. Ich hoffte ein locker leichtes, amüsantes Buch vor mir zu haben. Dass es dann in ein (übermäßiges) Drama ausartete (trotzdem noch gespickt mit witzigen und gefühlvollen Szenen) - damit hatte ich einfach nicht gerechnet.
Insgesamt hat mich Du stehst in meinen Sternen aber gut unterhalten. Es war nicht so auf die Esoterik-Schiene aus wie ich befürchtet hatte, obwohl jeweils am Anfang eines Kapitels immer auf lustige Weise eine Tarot-Karte vorgestellt wurde, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des jeweiligen Kapitels stand. In wie weit die Angaben über die Karten stimmen, kann ich nicht beurteilen. Aber das war auch, neben Cassies hellseherischen Fähigkeiten, das einzig "magisch-esoterische".

Kurz: Amüsanter, kurzweiliger Frauenroman für Zwischendurch. Leider kippt das Lesevergnügen ab einem bestimmten Punkt, was mich persönlich ein bisschen enttäuscht hat. Ich hatte mir einfach noch ein bisschen mehr Witz und weniger Drama erhofft. Insgesamt aber okay.



Weitere Informationen:
Verlag: Fischer
Übersetzer: Christine Strüh
Taschenbuch
Seiten: 416
Originaltitel: I never fancied him anyway
ISBN: 978-3-596-18302-9
Preis: [D] 8,95 €

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