Freitag, 16. Dezember 2011

[Rezension] Ein unmoralisches Sonderangebot von Kerstin Gier



Inhalt:
Sehr ärgerlich: Seine Söhne haben die dreißig schon überschritten, aber immer noch ist kein Enkelkind in Sicht. Fritz, verwitwet, tyrannisch und außerordentlich geizig, ist eine Plage für die Schwiegertöchter. Und dann scheint der alte Herr völlig verrückt geworden: Damit die Söhne endlich begreifen, was sie an ihren Frauen haben und wie gut sie zueinander passen, sollen sie ein halbes Jahr die Partner tauschen. Die verträumte Olivia zieht einfach mal zu Bastian ins schicke Stadtappartment, die ehrgeizige Conny zu Stephan in die alte Gärtnerei. – Damit alle bei diesem absurden Spiel mitmachen, winkt Fritz mit Geld. Mit viel Geld ...

[Quelle: luebbe.de]



Fritz Gärtner und seine drei Freunde, die von ihren Kindern nur spöttisch "Der Club der scheintoten Geizhälse" genannt werden, sind in Rente und sehr vermögend. Bei einem ihrer Treffen beschließen sie zu testen, was Fritzens Kinder, genauer gesagt seine beiden Söhne und deren Ehefrauen, für Geld alles machen würden.
So bietet Fritz den beiden Ehepaaren, beide verschuldet und knapp bei Kasse, eine Wette an: Sie müssen sechs Monate lang die Ehepartner tauschen. Erst sind sie, selbstverständlich, nicht begeistert von dieser Idee, aber pro Paar winken 1 Million Euro und so geben die vier, Stefan, Oliver, Evelyn und Olivia, doch nach. Natürlich haben sich die Gärtners das leichter vorgestellt als gedacht...

Erzählt wird die Gesichte um das "unmoralische Sonderangebot" aus Olivias Sicht. Mit Ausnahme des ersten Kapitels, denn so erfährt der Leser wie es überhaupt zur Wette des "Clubs der scheintoten Geizhälse" kommt.
Man muss zum einen Kerstin Giers Humor und Schreibstil mögen, um auch das Buch zu lieben. Wie gewohnt schreibt die Autorin locker leicht für Zwischendurch und mit einer großen Portion Witz und einer Spur Ironie. Der Witz kommt dabei zwar etwas langsam in die Gänge, steigert sich aber stetig.
Olivia, die Protagonistin, ist eine liebevolle junge Frau, die sich mit ihrer eigenen Gärtnerei einen Traum verwirklicht hat. Und scheinbar hat sie auch ihren Traummann, im jüngeren Sohn Fritz Gärtners Stefan, gefunden. Auch wenn sie ihre Schwägerin Evelyn um deren Erfolg und Aussehen beneidet und Katinka, die Schwester von Oliver und Stefan, nicht verstehen kann, so ist sie doch im Großen und Ganzen mit ihrem Leben zufrieden.
Auch wenn die anderen Charaktere so ihre Macken haben, mochte ich sie doch alle. Mit Ausnahme von Eberhard, der einfach nur ein Nervbold ist, was aber beabsichtigt ist/war und Stefan. Er war mir von Anfang an suspekt und wie er teilweise mit Olivia gesprochen hat... Da fällt mir nur "örks" ein. Er macht wohl die größte Entwicklung - oder sollte ich "Enthüllung" sagen - mit.
Der erste Teil der Geschichte verlief für mich etwas schleppend. Spannung kommt eher weniger auf und leider ließ auch der Humor ein bisschen auf sich warten. Stellenweise wollte ich auch Olivia aufrütteln, die sich beinahe in einer Tour bemitleidet. Zum Glück hat sich das Blatt dann aber doch gewendet und es gab richtig tolle und gute Szenen, die mich wieder versöhnt haben. Ich will nicht zu viel verraten, aber Evelyns Idee und wie sie diese an den "Club" bringt - genial!

Kurz: Ein kurzweiliges Buch mit gewohnt gierschem Humor. Nette Lektüre für Zwischendurch!



Weitere Informationen:
Verlag: Der Club / Bastei Lübbe
Taschenbuch
Seiten: 302
ISBN: 978-3-404-16255-0
Preis: [D] 7,99 €

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