Dienstag, 10. Juli 2012

[Rezension] Shadow Falls Camp: Geboren um Mitternacht von C. C. Hunter

1. Band
Inhalt:
In Kylies Leben geht alles schief: Ihre Eltern lassen sich scheiden, ihr Freund hat Schluss gemacht, und ihre Mutter schickt sie auch noch in ein Sommercamp. Doch Shadow Falls ist anders: Hierher kommt nur, wer übernatürliche Kräfte hat – Feen, Hexen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe. Auch Kylie soll besondere Fähigkeiten haben – wenn sie nur wüsste, welche …
Doch plötzlich wird das Camp bedroht. Nur, wenn sie alle ihre besonderen Kräfte gemeinsam einsetzen, werden sie die übermächtigen Feinde besiegen können.

[Quelle: fischerverlage.de]



>>Leseprobe<<



Zu allerst möchte ich wieder auf das Augenscheinliche eingehen: Die Gestaltung.
Meiner Meinung nach hat es da der Fischer Verlag einfach drauf. Ich hatte bisher noch kein Buch in der Hand, das nicht irgendwie einen besonderen Touch hatte - und das mag ich! Bei Shadow Falls Camp ist es das Metallic-Cover, das besticht. Übrigens finden sich die Umrisse des Baums als Hintergrund auf den jeweils ersten Seiten der Kapitel wieder. Sehr schön! Auch hinter jeder geraden Seitenzahl (sofern diese Seite kein Kapitelanfang ist) schmiegen sich kleine Sternchen an. Ich weiß, das sidn - vielleicht - unwichtige Details, aber sie zeigen in meinen Augen einfach eine ganz besondere Liebe zum Buch.

Geschrieben ist Geboren um Mitternacht aus Kylies Sicht, der Hauptprotagonisten, in der Vergangenheitsform. Obwohl die Sichtweise distanziert ist - immerhin wählte die Autorin nicht die Ich-Form - so empfand ich mich selbst Kylie doch als sehr nah. Obwohl sie, muss ich leider sagen, auf den ersten 100 Seiten etwas blass und labil wirkt. Andererseits mag es auch daran liegen, dass ich schlichtweg nicht mehr in Kylies Alter bin. Ich empfand Kylie aber nicht so extrem als launischen Teenie. Sondern bereits etwas gefasster, aber eben auch noch nicht ganz erwachsen.
Die kurzen Kapitel gehen oft nahtlos ineinander über. Meistens auch so spannend, dass ich mir zwar oft vornahm: "Noch ein Kapitel und dann hör ich auf!", aber umgesetzt habe ich das eher selten. Einfach, weil ich weiterlesen musste.
Dann komme ich auch schon leider zu den Kritikpunkten. Es ist keine originelle Story. Tut mir Leid. Wer etwas wirklich Außergewöhnliches lesen möchte, der sollte lieber zu Daughter of Smoke and Bone greifen. Wenn man schon einiges an Jugendliteratur gelesen hat - und auch die großen Titel à la Twilight, House of Night, etc. - dann lässt es sich meiner Meinung nach nicht vermeiden auch Parallelen zu ziehen. Und die gibt es - leider - zu Hauf. Gleich zu Beginn hat mich Geboren um Mitternacht doch sehr an die Die dunklen Mächte Trilogie erinnert. Ohne jetzt weiter vorgreifen zu wollen. Nur so viel: Der Eindruck hat sich erhärtet. Und obwohl ich "nur" die ersten beiden Bände House of Night gelesen habe (und die haben mir vollauf gereicht), konnte ich auch hier wieder Parallelen ziehen. Ebenso wie zu Evernight und Twilight.
Kurz und ein bisschen böse ausgedrückt: Man nehme 500 g House of Night, mische es mit 150 g Evernight und füge eine Prise Twilight hinzu. Als Überzug garniere man es mit Die dunklen Mächte.
Vielleicht bin ich für die großen Gefühlswirrungen und -irrungen schon zu alt, aber die Warnung "Dating Camp" ist ernst zu nehmen. Es geht viel um eine - wie könnte es anders sein? - Dreiecks- oder beinahe-Vierecks-Geschichte und um viel Herzschmerz und "Willst du mit mir gehen?". Soap-Opera trifft es vielleicht auch ganz gut. Für die angepeilte Zielgruppe finde ich es aber passend. Denn wer tatsächlich gerne eine Camp-/Internatsgeschichte mit viel Herzschmerz und unkontrollierten Hormonausschüttungen liest, wer mit die erste richtige Liebe, die erste Trennung, die Anziehungskraft zwischen den Teenies erleben will - ja, selbst einer ist. Der ist hier goldrichtig.
Ich persönlich fand die Grundidee super. Ein Camp, das Teenies, die bestimmte Gaben haben, diese aber (noch) nicht so ganz kontrollieren können, hilft mit eben jenen umzugehen sehr interessant und vielversprechend. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin noch ein bisschen mehr in die Tiefe geht und ein bisschen weniger auf "Dating" setzte. Denn schreiben das kann C. C. Hunter vorzüglich! Auch die Spannung, die bis zum Ende hin aufgebaut wird und die sich im nächsten (und übernächsten?) Band fortsetzt, kann die Autorin meiner Meinung nach durchaus halten.
Beim Lesen selbst war ich wirklich hin und her gerissen. Einerseits wollte ich unbedingt wissen, welche Gabe Kylie nun hat, wer sie ist (wie sie es selbst auch wissen wollte). Ich fühlte mit ihr mit, musste Schmunzeln und war einfach nur neugierig. Aber andererseits fielen mir die obigen Kritikpunkte immer wieder ins Auge - oder ins "Kino meines Kopfes". Trotzdem erwarte ich bereits mit Spannung den zweiten Band. Immerhin sind noch nicht alle Fragen geklärt und ich möchte wissen, wie es mit den Charakteren, die ich mittlerweile sehr lieb gewonnen habe, weitergehen wird.

Kurz: Sehr viel Klischee, sehr viel Parallelen zu anderen "Young-Adult-Riesen" und nicht besonders originell. Trotzdem fesselt der Erzählstil der Autorin und die Charaktere wachsen innerhalb eines Blinzelns so ans Herz, das man sie nur schwerlich wieder ziehen lassen möchte.



Weitere Informationen:
Verlag: Fischer Jugendbuch
Übersetzer: Tanja Hamer
Taschenbuch, Klappbroschur
Seiten: 512
Originaltitel: Born at Midnight
Reihe: Shadow Falls / Shadow Falls Camp
ISBN: 978-3-8414-2127-2
Preis: [D] 14,99 €
Geboren um Mitternacht bei Amazon, bol, buch




Danke an Blogg dein Buch und Fischer Jugendbuch für das Rezensionsexemplar!

8 Kommentare:

  1. Ich stande schon 4 Mal vor dem Buch und weiß noch immer nicht, ob ich es mitnehmen soll ://. Ich mag Parallelen nicht besonders und auch sonst animiert mich der Klappentext nur mäßig.. Ohje ohje!

    Gruß
    Nadine

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also, wenn du das wirklich nicht auf's Auge gedrückt bekommen möchtest und dir diese "Eckbeziehungen" auf den Keks gehen: Lass es. Da gibt es (auch aus dem Fischer Verlag) genug andere Bücher. ;-)

      Löschen
  2. Schön, dass es dir gefallen hat! Ich hab Band 1-3 in Gelsenkirchen im Regal stehen. ;) Sollte ich dann mal bei meinem nächsten Anfall von "ich muss jetzt Fantasy-Jugendbücher lesen" lesen. ^^

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Insgesamt und rückblickend: Ja. Es hat mich aber auch teilweise ein bisschen genervt. Man muss diese Art halt mögen, dann wird man es klasse finden.

      Löschen
  3. Danke sehr für deinen kleinen Roman unter meinem Post. Deine Meinung hat mich sehr gefreut!

    Das mit diesen kurzen Kommentaren, die nicht wirklich was aussagen, verstehe ich schon. Die helfen einem selbst ja auch nicht wirklich weiter. Das mag und mache ich selbst auch nicht.

    Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, mich mit Themen auch auf meinem Blog zu beschäftigen, die mich im echten Leben ebenfalls beschäftigen. Nur ich denke dann eben, ich habe einen Buchblog und mein Gelaber wäre da doch unnötig, weißt du wie? Ich mag so etwas auch nur in Maßen, nicht in Massen auf Buchblogs.
    Und dann habe ich das Gefühl, dass selbst das keinen interessiert - selbst wenn ich ein Thema allgemeiner fasse. Ach, ich hoffe mal du weißt, was ich meine :/

    Und ansonsten mache ich das, was ich für richtig halte, von den Posts her. Davon lasse ich mich auch nicht abbringen. Außer es würden plötzlich sehr viele Leute sagen, dass sie das total scheiße finden. Dann würde ich schon mal darüber nachdenken.

    Jedenfalls noch einmal danke für deine Meinung - ich lasse mich nicht entmutigen. Ich habe mit Spaß angefangen & mache auch so weiter :)

    Liebe Grüße
    Lisa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey, das ist sehr gern geschehen. ;-) Ich kann es durchaus nachvollziehen, aber solange du wirklich "Stammkommentierer" hast, ist das doch alles halb so wild.

      Zum Themenbloggen: Es muss ja nicht zwingend etwas privates sein. Ich persönlich lese halt auch gern mal Posts, die etwas zur Person sagen. Das gehört - in meinen Augen - einfach dazu, deswegen babbel ich schon ab und an mal über mich und was ich so treibe. Natürlich nicht nur, sonst wär's auch kein Bücherblog mehr - klar.
      Aber du kannst dir ja auch andere Themen suchen... wie... mal banal: Du hast irgendein "Leseaccessoire" ausprobiert und fragst dann, ob deine Leser das auch schon hatten. Oder... vielleicht allgemein Gedanken zu Büchern oder dergleichen. Warum du dir die "Arbeiten" mit den Zitaten machst oder so was. Weißt, was ich mein? Das sind alles nur Beispiele! Oder Anregungen oder Ausführungen - wie du es sehen möchtest. ;-)
      Es dauert bestimmt, bis die Leser merken: Halt mal, da kann ich ja was zu sagen. Aber es kommt.
      Ich denk einfach, dass ein Blog etwas interaktives ist und man als Betreiber dieser Interaktivität Anregungen geben kann/soll.

      Das ist sehr gut! :D Einfach sich selbst treu bleiben, Spaß an der Sache haben, dann klappt alles. ;-)

      Löschen
    2. Ich hab es auf meinem Blog wirklich eher gelesen :D

      Na ja, ich hätte ja schon Lust ab und an so einen Wochenrückblick zu machen. Meinetwegen alle zwei Wochen, dann ist das nicht so häufig. Da könnte ich dann ja auch was über mich sagen, also über mein Leben, und auch was ich so gelesen habe. Das so ein bisschen mischen, weißt du wie ich das meine?
      Das könnte ich mir schon vorstellen & würde nicht die Überhand behalten.
      Könnte ich dann ja auch rein theorethisch die Leser fragen, was sie so gemacht haben und so.

      Erklären, warum ich so oft Zitate reinstelle ist auch eine gute Idee - ich denke, das mach ich in den Sommerferien mal. :)

      Danke für die Tipps!
      Ich denke mal, das mache ich beides so. Wäre trotzdem lieb, wenn du mir noch einmal antworten würdest, was du dazu sagst ;)

      Liebe Grüße
      Lisa

      Löschen
    3. Das dachte ich mir. XD

      Ja, finde da einfach deinen eigenen Stil. ;-) Es muss ja kein Wochenrückblick sein, sondern kann ja auch... ein "Laber"-Post sein. Oder so. Da wirst du aber bestimmt eine Lösung für dich finden. ;-)

      Ja, weil... ich tu mir z. B. mit Zitaten total schwer. Ich wähle die sehr kritisch. Ein Zitat soll für mich bspw. kurz sein, aber trotzdem so viel aussagen oder transportieren, dass es allein steht.
      Wäre mal interessant wie das andere sehen. ;-)

      Gerne und hier ist die Antwort. :D

      Löschen

Ich freue mich über jeden Kommentar. Lasst euren Fingern einfach freien Lauf und schreibt, was euch zum Beitrag einfällt. ;-)
Ich versuche stets auf jeden Kommentar zu antworten.