Samstag, 7. Juli 2012

[Minirezension] Solange du schläfst von Antje Szillat


Inhalt:
So idyllisch das kleine Dorf Malhausen ist, die sechzehnjährige Anna fühlt sich dort alles andere als wohl. Doch dann trifft sie auf Jérôme, der ebenso wie sie ein Außenseiter im Dorf ist, und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Trotz zahlreicher Widerstände entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte, bedingungslose Liebe.
Eines Abends jedoch, nach einem Dorffest, verschwindet Jérôme spurlos und wird am nächsten Tag mehr tot als lebendig auf einem nahe gelegenen Feld gefunden. Schnell verbreitet sich im Dorf das Gerücht, dass Jérôme mit Drogen gedealt haben soll.
Anna ist verzweifelt und will die Anschuldigungen gegen Jérôme einfach nicht glauben. Doch dann hört sie mit einem Mal eine vertraute Stimme in ihrem Kopf und sieht Bilder, die nicht ihrer Erinnerung entstammen …

[Quelle: coppenrath.de]


>>Leseprobe<<
"Suchen im Buch"



Als allererstes, wenn man dieses Buch zur Hand nimmt, fällt natürlich das außergewöhnliche Cover auf. Oder auch nicht. Denn dieser Einband ist so ungewöhnlich... beinahe erinnert er an die Kinderbücher der Raupe Nimmersatt oder anderer "Durch-Guck-Bücher". Einzigartig und wunderschön. Ich liebe ja Schnörksel und den Kontrast des pinken Titels/Vorsatzes zum dunkelblauen Einband finde ich ebenso ungewöhnlich, aber blickeanziehend.
Tatsächlich hat mich die Geschichte um Anna und Jérôme vollkommen gefesselt und mitgenommen - auch wenn es nicht ganz so war, wie ich es erwartet hatte.
Ja, was hatte ich denn erwartet? Nun, eine Märchenadaption. Nicht, dass es Solange du schläfst nicht im Weitesten Sinn auch war, aber... in erster Linie ist die Geschichte doch eine durchaus realistische - oder besser gesagt: realistisch gehaltene - Jugendgeschichte, um die erste Liebe, das Dazu-Gehören und Erwachsen werden. Aber eher weniger, was der Klappentext (leider) vermuten lässt, eine Neuerzählung des Dornröschen-Märchens.
Das bleibt - leider, leider - nicht der einzige Kritikpunkt. Denn das Ende hat mir nicht gefallen. Nein, nicht, weil es doch relativ offen endete oder ich es mir anders gewünscht hätte. Ich finde nur, dass das Ende nicht "rund" ist. Es wird der Geschichte insgesamt einfach nicht gerecht. Als hätte die Autorin plötzlich keine Lust mehr gehabt und würde lieber ihren Lesern den Rest überlassen. Was ja durchaus legitim ist, allerdings hinterließ das bei mir persönlich einen leicht bitteren Abgang.
Dennoch. Antje Szillat schafft hier eine wunderbare, fesselnde Geschichte, die durchaus überraschen kann. Und natürlich auch überzeugen.

Kurz: Eine ergreifende, spannende und liebevolle Geschichte, die nichts mit dem märchenhaften Dornröschen-Schlaf zu tun hat, sondern viel mehr unter die Haut geht.




Weitere Informationen:
Verlag: Coppenrath
gebunden, mit Laserstanzung
Seiten: 256
ISBN: 978-3-649-60291-0
Preis: [D] 14,95 €
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4 Kommentare:

  1. Liebe Ami,

    vielen Dank für deine schöne Rezension, über die ich mich sehr gefreut habe. Tja, der Klappentext ... da hast du schon recht, der hat wenig mit dem Inhalt zu tun. Und am Ende, ich will ehrlich sein, nein, mir ist wirklich nicht die Lust "ausgegangen", es war eher so, dass ich einfach das Gefühl hatte, die Geschichte ist zu Ende erzählt. Das war es, alles andere liegt nicht mehr in meiner Hand - manchmal ist das so.

    Es grüßt dich ganz herzlich,

    deine Antje Szillat

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    1. Liebe Antje,

      erst einmal: WOW! Vielen herzlichen Dank für den Kommentar!
      Mit dem Klappentext ist es so, dass ich mir erst mal etwas ganz anderes vorgestellt habe. Eben etwas... "märchenhafteres". Oder besser gesagt: Etwas Richtung "neumodische" Märchenadaption. Deswegen war ich etwas überrascht, weil eben auch (finde ich persönlich) Covergestaltung und Titel schon auf "Dornröschen" hinweisen.
      Aber ich wurde ja nicht negativ enttäuscht. ;-)
      Und ich muss mich entschuldigen. Ich wollte dir natürlich (ehrlich!) nicht unterstellen keine Lust mehr gehabt zu haben! Es ist eher so... abrupt zu Ende gegangen. Alles war noch rund und "aufgeblasen" (nicht negativ!) und plötzlich ist "die Luft raus". Ich persönlich hätte es mir etwas runder gewünscht. Ich habe nichts gegen das offene Ende (im Gegensatz zu einigen anderen, finde ich offene Enden nicht so schlimm).

      Noch einmal herzlichen Dank für den Kommentar, ich habe mich wirklich gefreut und ich hoffe, dass meine Ausdrucksweise nicht verletzend war oder extrem negativ rüber kam!

      Liebe Grüße,
      Ami

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  2. Liebe Ami,

    nein, nein, auf gar keinen Fall hat mich deine Rezension "verletzt". Ganz im Gegenteil, ich habe mich sehr darüber gefreut. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass du einen Kritikpunkt hattest und diesen sachlich und eben in keiner Art und Weise "verletzend" dargestellt hast. Und außerdem, mit Kritik muss man leben, wenn man schreibt und veröffentlicht. Nicht alle Geschmäcker sind gleich und das ist auch gut so. Stell dir vor, wir würden alle mit pinken Haaren herumlaufen ... ;-) Entscheidend ist einfach nur, wie man etwas ausdrückt, und das, liebe Ami, finde ich, ist dir sehr gut gelungen. Mehr von solchen Rezensenten ...

    Ganz herzliche Grüße,

    deine Antje

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    1. Liebe Antje,

      vielen Dank! Es ist (und ich denke, da geht es nicht nur mir so) gar nicht so einfach ein Buch, das einem eigentlich ziemlich gut gefallen hat "würdig" zu kritisieren.
      Lesen ist Geschmackssache ja, aber ich versuche immer auch zu erklären, warum mich ein bestimmter Punkt gestört hat. Ich hoffe immer, dass ich dann nicht zu verletzend bin oder es auch rüber gebracht habe.
      Darum freut mich deine Antwort umso mehr. :-)

      Liebe Grüße,
      Ami

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