Montag, 2. Januar 2012

[Rezension] Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht von Rachel Cohn und David Levithan



Inhalt:
Nick: »Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber könntest du für die nächsten fünf Minuten meine Freundin spielen?«
Norah: Als Antwort auf seine Frage lege ich meine Hände um seinen Hals und ziehe sein Gesicht zu mir runter.
Aus fünf Minuten werden sieben und dann eine ganze Nacht, in der Nick & Norah durch Clubs und Straßen ziehen, sich verlieren, verlieben und sich alles erzählen. ER, Bassist und Songschreiber einer New Yorker Undergroundband, immer noch nicht über Tris hinweg. SIE, Tochter eines Musikproduzenten , noch immer an der Trennung von Tal knabbernd, die bei IHM erstmals erfährt, was eine aufregende Romanze wirklich bedeuten kann…

[Quelle: randomhouse.de]


>>Leseprobe<<



Nicks Freundin hat sich vor Kurzem von ihm getrennt. Nach einem Auftritt seiner Band in einem Club kommt sie plötzlich auf ihn zu. Kurzerhand dreht sich Nick zu einem fremden Mädchen, die neben ihm an der Theke steht um und fragt "(...) könntest du für die nächsten fünf Minuten meine Freundin spielen?"
Die Fünf-Minuten-Freundin entpuppt sich als Norah, die ihren eigenen Stil hat, laut eigener Aussage ein Musik-Snob ist und Nicks Ex-Freundin nur zu gut kennt (und nicht mag). So spielt sie mit und weiß anfangs noch gar nicht worauf sie sich einlässt. Ebensowenig wie Nick.

Die Geschichte der beiden Teenager (17 und 18) wird abwechselnd aus Nicks und Norahs Sicht erzählt. Die beiden haben teilweise eine recht eigenwillige Sprache, die aber durchaus zu ihnen als Charakter passt. Der Erzählstil ist dabei weder besonders flüssig, noch schlecht. Er hat etwas eigenes, ist, meiner Meinung nach, aber trotz allem mittelmäßig.
Was es noch schwerer macht in die Geschichte einzusteigen ist das detaillierte Wissen (oder scheinbar detaillierte Wissen) der Musikbranche, bzw. der einzelnen Genres. Als jemand, der sich zwar gern Musik anhört, aber sonst so gut wie keinen Schimmer davon hat, ist es mir bei den Szenen, in denen es um Musik geht sehr, sehr schwer gefallen überhaupt mitzukommen. Ich weiß nicht, ob es diese Bands, die dort erwähnt werden gibt (die "kleinen" Bands, die in den Clubs spielen) oder wie die Genres tatsächlich genau unterteilt werden. Aber scheinbar sollte das der freudige Leser wissen, denn sonst steht man am Ende einer seitenlangen Szene mit einem großen Fragezeichen da und weiß nicht, worüber Norah nachgedacht hat oder die beiden sich unterhalten haben.
Zum Glück hielten sich solche Szenen in Grenzen. Natürlich geht es um Musik, aber teilweise war mir das "Fachgelaber" doch ein bisschen sehr fachspezifisch - und das hat dann einfach keinen Spaß gemacht.
Nick mochte ich eigentlich ganz gern, auch wenn er ein bisschen, sorry, wie eine kleine Lusche rüberkommt. Er ist ein netter, sympathischer Kerl, aber irgendwie hat ihm etwas gefehlt, aus meiner Sicht. Norah... ist ein komplizierter Charakter, die teilweise schon sehr distanziert, beinahe kalt und launisch ist. Und in gewisser Weise auch irgendwie frech und 'schnauzig'. Kurz: Mein Herz hat sie nicht besonders erwärmt.
Die Geschichte an sich ist auch nichts neues, verläuft teilweise vielleicht ein bisschen zu schnell, was man beim Lesen aber nicht so extrem merkt, finde ich. Das Ende ist auch relativ offen, was ich aber auch nicht so schlimm fand.

Kurz: Bei mir sprang der Funke einfach nicht über. Norah als Hauptcharakter mochte ich nicht besonders, Nick hat so seine Schwächen und das detaillierte Wissen zur Punk-Musik (?) hat mir leider auch gefehlt. Nette Idee, interessante Umsetzung, die aber leider nicht mitzog.



Weitere Informationen:
Verlag: cbt
Taschenbuch
Seiten: 224
Originaltitel: Nick & Norah's Infinite Playlist
ISBN: 978-3-570-30513-3
Preis: [D] 6,95 €

6 Kommentare:

  1. Mit dem "Fachwissen" hatte ich das gleiche Problem, nur das bei mir noch die Sprachbarriere dazukam. Besonders am Anfang kam ich deshalb auch nur schlecht in die Geschichte hinein, was mich echt genervt hat. -.- Für mich war "Nick und Norah" auch eine große Enttäuschung.

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  2. @ Lucina:
    Ich kann mir gut vorstellen, dass es auf Englisch (noch) schwieriger zu lesen war. Die Wortwahl war ja auch sehr eigentümlich.

    @ Sabrina:
    Ich fand den Schreibstil passend, aber zugesagt hat er mir auch nicht so recht.
    Ich denke, manchmal "muss" man auch mal Bücher lesen, die einem nicht ganz so gefallen. Dann weiß man die "guten" mehr zu schätzen. ;-) Aber ich bild mir prinzipiell lieber selbst eine Meinung.

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  3. Ehrlich gesagt beruhigt es mich ungemein, dass es mehr Leute gibt, die von Nick & Norah nicht so begeistert waren. Mich haben die Dialoge zwischen Nick und Norah oft eher befremdet und ich fand sie eigentlich auch nicht sehr authentisch für Jugendliche dieses Alters.

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  4. Mich hat Nick & Norah jetzt jedenfalls so abgeschreckt, dass ich (erst mal) Dash & Lily nicht lesen will...
    Stimmt, die beiden kamen mir nicht wirklich wie Jugendliche vor. Dafür waren sie ein bisschen zu "reif". Was mich jetzt prinzipiell nicht stören würde, wenn das Gesamtpaket stimmt.

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  5. Ich hab "Dash und Lily" trotzdem gelesen und fand es besser als "Nick und Norah", so wirklich umgehauen hats mich aber auch nicht. Deshalb hab ich für mich festgestellt, dass die Bücher dieses Autorenpaars wohl nix für mich sind.

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  6. Hm, vielleicht probier ich's dann vielleicht doch noch mal mit Dash & Lily... Aber für's Erste erst mal nicht. >_<

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