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Donnerstag, 3. November 2011

[Rezension] Ruht das Licht von Maggie Stiefvater

2. Band

Inhalt:
Obwohl alles verloren schien, ist Sam zu Grace zurückgekehrt. Er hat den Wolf in sich besiegt und jetzt liegt ein ganzes Leben in seiner Menschengestalt vor ihm. Doch nun ist es Grace, deren Zukunft ungewiss erscheint. Sie, die sich ihrer menschlichen Haut immer so sicher war, hört nachts die Stimmen der Wölfe und weiß: Sie rufen nach ihr.
Wogegen Grace sich mit aller Macht wehrt, wäre Cole hochwillkommen. Cole wünscht sich nur eines: Vergessen. Vergessen, wer er ist. Vergessen, was er getan hat. Die Wolfshaut ist seine Zuflucht. Doch trotz der eisigen Kälte gelingt es ihm nicht, die Wolfsgestalt dauerhaft anzunehmen.
Als Coles Vergangenheit ihn einholt und sich immer mehr neugierige Augen auf die Wölfe richten, muss Sam zusehen, wie seine Welt zerbricht: Das Rudel schwebt in größter Gefahr und Grace hält nur noch die Liebe zu ihm in ihrem menschlichen Leben. Sam ahnt, dass der Wolf in ihr eines Tages siegen wird …

[Quelle: script5.de]



Der Frühling zieht ein in Mercy Falls. Sam kann immer noch nicht ganz fassen, dass er Sam geblieben ist. Da die Temperaturen langsam steigen, muss Sam sich auch klar werden, ob er Becks Platz einnehmen wird. Denn die neuen Wölfe könnten sich nun jeden Tag wieder in Menschen verwandeln.
So macht Sam auch Bekanntschaft mit einem der 'Neuen': Cole. Cole, der eigentlich nur vergessen, sich verlieren und ein Wolf bleiben will. Ausgerechnet er wird als erster ein Mensch. Die beiden sind sich nicht ganz grün, aber das ist nur das kleinere Übel mit dem sich Sam rumschlagen muss. Denn für ihn steht so viel mehr auf dem Spiel... und auch für Grace und das Wolfsrudel...

Der zweite Band der Wolves of Mercy Falls Reihe.
Ich muss gestehen, dass mich der Anfang gar nicht mit- und in die Geschichte reinziehen konnte. Der Schreibstil von Maggie Stiefvater ist wirklich schön. Wie auch schon im ersten Band ist er einfühlsam und wunderbar. Aber bis die Geschichte an sich in Gang kommt, dauert es. Auch wenn man durch kurze Sequenzen bereits eine Ahnung vom Verlauf, bzw. Ende des Bandes bekommt.
Diesmal wird aus vier Perspektiven erzählt: Grace, Sam, Cole und Isabel. Jeweils in der Ich-Form, Vergangenheit. Die Kapitel haben diesmal auch nicht die (sinkenden) Temperaturen zum 'Thema', sondern ihre Erzähler. Wenn ich schon bei der Form bin: Das Vorsatzpapier ist ein Traum! Es spiegelt den Hintergrund des Schutzumschlags wieder und ist leicht gerauht, beinahe wie der Band selbst oder ein bisschen wie geschöpftes Papier. Sehr schön!
Ich hatte zwar weniger Probleme an der Geschichte anzuknüpfen, aber trotzdem habe ich fast bis zur Hälfte eher nebenher gelesen. Vielleicht etwas unbeteiligt. Trotzdem hat es mich dann bis zum Schluß gepackt. Wieder habe mit allen mitgelitten und war - mit Grace - wütend, traurig, verängstigt. Vor allem das Ende hat mich (wieder einmal) sehr mitgenommen.
Grace und Sam mag ich als Charaktere nach wie vor sehr gerne. Isabel ja sowieso. Und Cole. Tja, der war etwas schwieriger, denn ich wusste anfangs nicht, wie ich ihn nehmen soll. Aber auch er ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Wer mir dagegen (ebenso 'mal wieder') absolut gegen den Strich ging, waren Graces Eltern. Einen solchen Brass auf Charaktere hatte ich ja auch schon lange nicht mehr. Ich erinnere mich da an Orpheus aus der Tintenwelt oder die allerfürchterlichste Person überhaupt: Dolores Umbridge aus Harry Potter. Nun. Graces Eltern kommen nicht ganz an die beiden ran, da die Brisbanes ja eher Nebencharaktere sind, aber solche Eltern wünsche ich echt niemandem. Fürchterlich. Sie kamen mir sogar noch schlimmer vor als im ersten Band.
Aber genug über zwei - unbedeutende - Charaktere ausgelassen. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass die Eltern in dieser Reihe allgemein nicht sonderlich gut wegkommen. Wenn ich an Sams oder Isabels Eltern denke... Denn andere Eltern spielen in dem Sinn ja nicht die große Rolle (von Beck abgesehen). Sollte das den Leser bedenklich stimmen? Ich weiß es nicht, aber ich fand es auffällig und damit erwähnenswert.
Das Ende, sehr emotional, ist ein leichter, kleiner Cliffhanger. Also sollte man schon definitiv auch den letzten Band lesen, denn so endet die Geschichte eher offen. Während man Nach dem Sommer ja ach für sich stehen lassen konnte.
Was ich wieder sehr schön fand, waren die Einstreuungen von Sams Songzeilen. Auch allgemein, die Gegenwart von Musik. Ich bin jetzt kein Musikjunkie in dem Sinn, aber es gibt dem Buch, meiner Meinung nach, eine ganz besondere Atmosphäre.

Kurz: Ein würdiger Nachfolger. Wenn auch anfangs etwas langsam, so wirbeln die Ereignisse doch schnell durcheinander. Es wird wieder hoch emotional, traurig, rasend, ein bisschen lustig und auch ein bisschen düster. Einen Blick ist die Fortsetzung in jedem Fall wert.



Weitere Informationen:
Offizielle deutsche Seite der Autorin
Trailer
Verlag: script5
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 400
Originaltitel: Linger
Reihe: Wolves of Mercy Falls
ISBN: 978-3-8390-0118-9
Preis: [D] 18,90 €

Auch hier ist die Gestaltung ohne Buchumschlag wunderschön:

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