Seiten

Freitag, 6. April 2012

[Minifilmrezension] Oben

Inhalt:
Carl und Ellie lernen sich schon in ihrer Kindheit kennen. Ellie ist ein Wildfang und eine Abenteurerin, während Carl eher zurückhaltend und ruhig ist. Das Leben bewegt sich, die beiden werden älter bis Ellie stirbt.
Carl will ihren Traum wahr machen: Ihr Haus neben den Paradise Falls! Kurzentschlossen hängt der alte Kauz zigtausend, heliumgefüllte Luftballons an sein Haus und fliegt Richtung Südamerika davon. Nichts ahnend, dass sich der kleine Pfadfinder Russell als blinder Passagier eingeschlichen hat. Was Carls letztes Abenteuer werden soll, wird jedoch eher sein erstes...

Meine Meinung:
Man könnte meinen, dass ein Film mit einem so alten Protagonisten und so einem aufrührerischen jungen doch etwas langatmig und nervig werden könnte - im Gegenteil! Carl und Russell ergänzen sich und gerade die Zuschauer mittleren Alters (also alle über 10 und alle unter 70) werden viel zu lachen haben.
Aber zum Anfang: Der ist sehr poetisch. Es wird kaum gesprochen, bzw. tragen die Musik und die zauberhaften Animationen das Leben von Carl und Ellie vor. Das ist so ergreifend geschildert, dass ich tatsächlich zu Ellies Ende ein paar Tränchen verdrückt habe. Besonders Carls Ausdruck und wie er trotz dem Tod seiner Ehefrau weiter macht, sind sehr berührend.
So drückend bleibt es nicht lange. Denn Carl ist zwar ein "alter Zausel" (wie mein Dad ihn nennen würde) und kommt vielleicht etwas ruppig rüber, doch er ist tief innen drin noch ein Kind. Er beweist, dass Abenteuer keine Frage des Alters sind. Macht er sich doch auf den Weg (samt Haus!) zu den Paradise Falls. Nur Russell, zugegeben ein kleiner Nervling, aber trotzdem auf seine Art liebenswert, macht ihm da einen Strich durch die Rechnung und sorgt auch für den ein oder anderen Lacher.
Die Ideen von Oben sind schon speziell, sehr kurios und unrealistisch - auch wenn der Anfang anderes vermuten lässt. Dennoch aber auf seine ganz eigene Art lustig und charmant.
Die Animationen sind toll und liebevoll, aber anders ist man es aus dem Hause Pixar und Disney ja auch nicht gewohnt. Dazu kommt die Musik, die den Zuschauer auf ganz wunderbare und einfühlsame Weise durch den Film begleitet.
Kurz noch etwas zur Ausstattung der DVD (ich besitze sie selbst nicht): Es gibt neben "Englisch" und "Deutsch" auch "Österreichisch", was ich sehr drollig fand. Ganz kurz hab ich auch mal reingehört: Carl spricht tatsächlich einen leichten Akzent, den ich anfangs gar nicht rausgehört habe. Dazu gibt es bei den Extras noch zwei Kurzfilme: Teilweise wolkig und Dugs Sondereinsatz. Ersterer greift die Storch-Thematik (Wo kommen die Babies her?) auf ganz witzige und märchenhafte Weise auf. Zweiterer erklärt wie es zu Dugs (ein 'sprechender' Hund) Spezialkommando überhaupt kommt - ebenfalls sehr lustig!

Kurz: Oben ist kein Film, den ich mir ständig ansehen könnte. Dennoch ist es ein wunderbarer Film, der mal traurig, mal lustig, mal spannend, mal kurios und auch turbulent ist!

6 Kommentare:

  1. Ich war von "Oben" irgendwie enttäuscht, nach der Oscar-Nominierung hatte ich mehr erwartet. Der Anfang war sooo gut und dann wurde es so typisch-lächerlich-kindisch-action-disney-mäßig. :( Diese ganzen sprechenden Hunde fand ich unnötig, dass hat mich als Erwachsene gar nicht angesprochen. Das war irgendwie Pixar-untypisch, die anderen Filme haben mich auch als Erwachsene fesseln können, weil die Geschichte nicht komplett kindisch waren. ._.

    AntwortenLöschen
  2. Ich hatte von "Oben" eigentlich nichts erwartet. Vor allem, nachdem ich so viele negative Stimmen schon gehört habe.
    Die Hunde fand ich zwar an sich witzig, aber ich dachtemir auch erst: "HÄ?" Ich glaube, ich hab's dann doch nicht ganz so eng gesehen, weil ich Dug einfach so süß fand.
    Andererseits, wenn ich an Toy Story denke, der mir schon damals nicht soooo gefallen hat...
    Es gibt definitiv bessere Filme (egal ob Disney-only oder Disney-Pixar), aber richtig grottig fand ich ihn auch nicht. ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Oben gefällt mir gut, aber nach dem melancholischen Beginn mit Ellie hätte ich mir mehr Tiefgang erwartet. Die ersten 50 Minuten haben mir sehr gut gefallen, aber dann werden die typischen Klischees von Walt Disney verwendet und Szenen wie fliegende, sprechende Hunde welche das Feuer auf Karl und Russell eröffnen, wirken zu übertrieben. Dafür war die Szene, in welcher sich Karl von seinem Haus trennt und realisiert, dass Ellies letzter Wunsch, dass er ein neues Abenteuer beginnen soll, wichtiger ist, wieder sehr emotional. Ich habe ihm durch den stetigen Wechsel eine 8/10 gegeben. Definitiv ein Film, welcher alle paar Jahre angesehen werden kann.

    AntwortenLöschen
  4. Dem kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen. *g*
    Ich sag ja, es ist kein Film, den ich mir jetzt ständig ansehen könnte... Aber so einmal im Jahr oder alle 2 - defnitiv! Früher oder später wird er aber auch "richtig" in meine Sammlung wandern...

    AntwortenLöschen
  5. Ich war vom Anfang sehr überrascht und bin auch erstmal in Tränen ausgebrochen *g* Die Hunde waren auch nicht so mein Fall, aber insgesamt hat mir der Film gut gefallen :-)

    AntwortenLöschen
  6. Es ist aber auch sehr emotional. D:
    Die Hunde an sich fand ich ja nicht mal so schlimm, aber dieses "Zwischendrin" hat den Film halt etwas... sehr kindlich gemacht.

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar. Lasst euren Fingern einfach freien Lauf und schreibt, was euch zum Beitrag einfällt. ;-)
Ich versuche stets auf jeden Kommentar zu antworten.