Inhalt:
Wie ein feuriger Blitzschlag ...
... fühlt es sich an, als Asher in Remys Leben tritt. Doch sich ihm zu nähern, bedeutet tödliche Gefahr. Funken sprühen, wenn sie sich berühren, und diese machtvolle Energie ist kaum zu bändigen. Aber Remy will nichts mehr riskieren, zu lange hat sie gelitten unter ihrem gewalttätigen Stiefvater und der Feigheit ihrer Mutter, deren Schmerzen sie immer wieder auf sich nahm. Denn Remy verfügt über eine einzigartige Fähigkeit: Sie kann Menschen durch Berührung heilen. Im friedvollen Maine, wo ihr leiblicher Vater mit seiner neuen Familie lebt, will sie endlich ein normales Leben führen. Doch kann sie ihrem Schicksal entrinnen? Kann sie Asher entkommen?
[Quelle: thienemann.de]
>>Leseprobe<<
Remy lebt mit ihrer Mutter und deren Lebensgefährten zusammen in einer kleinen Wohnung in New York. Ihr Leben ist alles andere als leicht, denn Dean (Remys Stefvater) schlägt und quält nicht nur Remys Mutter Anna, sondern auch sie selbst. Von ihrem leiblichen Vater hat Remy seit Jahren nichts gehört - lediglich der Unterhalt kommt pünktlich.
Als Dean seine Frau und Remy wieder einmal krankenhausreif schlägt, ruft dies diesmal auch Remys leiblichen Vater Ben auf den Plan, der sie kurzerhand mit nach Blackwell Falls nimmt. Er weiß nichts von Remys Gabe zu heilen, noch, dass Remy diesen Umständen seit Jahren ausgesetzt war. Er versucht ihr ein Heim und eine Familie zu bieten.
Remy ist anfangs skeptisch, vor allem als sie am Strand den mysteriösen Asher trifft, vor dem sie ihre Halbschwester Lucy warnt. Doch Remy kann sich Asher nicht entziehen und will für die vage Angst ihre neue Familie auch nicht aufgeben...
Es wirkt wie der erste Band einer Serie. Allerdings habe ich nichts dazu gefunden, ob es tatsächlich ein Serienauftakt ist.
Zuerst noch kurz zum Förmlichen: Der Schutzumschlag ist leicht angeraut, einerseits matt und andererseits auch glänzend. Das Cover spricht mich persönlich sehr an. Das Vorsatzpapier ist passend in dunklem Rot und mit den "Schnörkeln", die man schon auf dem Cover findet gestaltet, wofür ich persönlich ja ein totales Faible habe. Was mich sehr gefreut hat, dass es auch ein Lesebändchen gibt. Die Kapitelgestaltung ist wirklich auch sehr liebevoll gemacht! Die Schnörkel verzieren jeweils immer die erste Seite eines neuen Kapitels. Zauberhaft.
Jackson erzählt die Geschichte aus Remys Sicht, in der Ich-Perspektive, Vergangenheit. Der Schreibstil entspricht genau meinem Geschmack: Locker, flockig, leicht, jugendlich und vor allem zieht er mich sofort mit.
Da konnte ich auch die kleinen Schwächen übersehen. So denkt man sich anfangs, dass es "mal was anderes" wird, aber später (so ab Seite 100 etwa) erinnert die Geschichte doch sehr an altbekanntes (Twilight...). Nicht die Charaktere an sich, sondern einfach auch die Entwicklung der Geschichte, bzw. Remys und Ashers Beziehung.
So fand ich auch ein bisschen unglaubwürdig, dass die misstrauische Remy sich doch recht schnell bei ihrer neuen Familie so gut einlebt und sich "so schnell" auch geborgen und sicher fühlt. Andererseits konnte ich es aber auch nachvollziehen, denn mit Remys schwerer Kindheit ist es nur natürlich, dass sie sich nach Geborgenheit, Sicherheit und Liebe sehnt.
Die Charaktere mochte ich sehr gerne. Ich war positiv überrascht, dass Lucy so ein guter Mensch ist und auch, dass Remy trotz ihres Misstrauens so in ihrer neuen Umgebung aufblüht. Asher bleibt natürlich der Mystiker, wie auch seine Geschwister, deren Geheimnis ja aber nach und nach gelüftet wird.
Die Grundidee, die hinter dem Teenie-Geschwärm steckt, ist anders als bei Twilight. Es erinnerte mich eher an eine Mischung aus Bis(s) ... und Evermore. Aber im krassen Gegensatz steht Remy, die einfach ein starker Charakter ist und trotzdem weich bleibt. Sie ist weder dumm, noch übermäßig sentimental und eher kämpferisch, aber trotz allem nun mal eine Jugendliche.
Auch das Konzept mit Remys Gabe (ich habe schon vermutet, welches Geheimnis sie tatsächlich trägt bevor es gelüftet wurde) und ihrer Geschichte fand ich sehr schön. Die Gefahr geht hier tatsächlich auch von etwas ganz Realem aus: Dem brutalen Schläger-Stiefvater Dean! Okay, an manchen Stellen fand ich es etwas übertrieben, aber mit derart Dingen kenne ich mich auch nicht aus...
Es gab noch eine kleine Unstimmigkeit meiner Meinung nach in Remys Geschichte, die aber wirklich marginal war.
Zu Remys und Ashers Beziehung: Nun, die wird später etwas kitschig, aber trotzdem sooo süß. Es ist, ähnlich wie bei Bis(s) ... und Evermore, eine eher altmodische Beziehung. Möchte die Autorin da gewisse Werte vermitteln? Aber an sich mag ich solche Beziehungen einfach (in Büchern), sodass die Leser noch davon träumen können.
Besonders am Schluss war ich sehr gerührt. Als Leser habe ich mit Remy wirklich (gefühlt) jedes einzelne Gefühl durchlaufen: Wut, Trauer, Ekel, Hass, Liebe, Verliebtheit, Geborgenheit... Remy war für mich einfach so ein nachdrücklicher und eindrücklicher Charakter, dem ich so gern gefolgt bin.
Wie oben schon erwähnt, wird zum Schluss noch Remys Geheimnis, bzw. ein Geheimnis, gelüftet, welches man sich aber gerade auf den letzten Seiten schon zusammenreimen konnte. Spitzfindige Leser vielleicht auch schon eher.
Das Ende war für mich an sich abgeschlossen. Es lässt aber trotzdem noch Raum für eine Fortsetzung. Man kann es aber getrost auch als Einzelband lesen.
Kurz: Wer eine wunderschöne Liebesgeschichte lesen möchte, mit ein bisschen Magie und durchaus auch realen Problem, der ist hier richtig. Man darf sich nicht an Parallelen zu anderen Jugenbüchern stören. Lieber sollte man sich von Remy tragen und führen lassen! Touched wirkt wie der Wirbelsturm vom Zauberer von Oz: Man kennt ihn, aber er ist trotzdem immer gewaltig!
Weitere Informationen:
Interview mit der Autorin
Verlag: Thienemann
Übersetzer: Heidi Lichtblau
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 416
Originaltitel: Touched
ISBN: 978-3-522-20157-5
Preis: [D] 16,95 €
Schöne Rezi,
AntwortenLöschendu bist jetzt zusammen mit mir die 10. bei der ich über die Parallelen zu anderen Jugendbüchern gelesen habe. Aber ist man erst in der Geschichte drin fallen sie gar nicht mehr so stark ins Gewicht.
LG Jessi
Danke. ;-)
AntwortenLöschenAch, ich bin da sowieso etwas abgebrühter. Wenn mich das nicht ständig dran erinnert, find ich das nicht so schlimm. Aber manche stören sich halt dran.
Andererseits sind die Parallelen, wenn man ein paar Jugendbücher des (Unter)genres gelesen hat, ja echt nicht von der Hand zu weisen.
Das Buch hatte ich gestern gerade in der Hand und dachte: NEIN, reiß dich zusammen! Ich hatte nämlich schon ein anderes Buch in der Hand, das unbedingt mitwollte. Deine Rezi klingt gut. Ehrlich gesagt, ist es in Jugendbüchern ja mittlerweile oft das Gleiche. Mal stören mich dei starken Ähnlichekeiten, ein anderes Mal nicht ... das kommt ganz auf die eigentlich Umsetzung an. Ach mist, jetzt hast du mich neugierig gemacht. Ich glaube auf der Leipziger Buchmesse muss meine Schwester mir die Hände verbinden oder so. ;)
AntwortenLöschenWann bist du jetzt eigentlich auf der Messe?
LG Reni
Hihi, ich war froh, dass es mir als Rezi-Exemplar angeboten wurde. Ich glaub, ich hab schon mal erwähnt, dass ich es genau zum richtigen Zeitpunkt gelesen hab. ;-) Mir hat die Umsetzung und der Stil einfach total gefallen und deswegen konnte ich auch über die paar Ähnlichkeiten hinwegsehen.
AntwortenLöschenSie sind zwar... na ja, recht deutlich, aber nicht aufdringlich.
Ach, iwo! Es landet eh früher oder später bei dir. *g*
Ich werd wahrscheinlich am Sonntag wegen Cassandra Clare da sein. Aber 100% sicher ist das noch nicht. Kommt jetzt auf unseren Uni-Stundenplan an (ich befürchte "schlimmes"). ;-)
Und du?