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Dienstag, 29. November 2011

[Rezension] Rabenlady von Pauline Francis


Inhalt:
England, 1552: Weil er Brot gestohlen hat, soll der 16-jährige Ned hingerichtet werden. In letzter Sekunde rettet ihn die 14-jährige Lady Jane Grey vom Galgen. Die beiden verlieben sich ineinander, doch ihre Liebe ist überschattet: Jane und ihre Familie sind überzeugte Protestanten, Ned jedoch ist Katholik, in einem Land und einem Jahrhundert, in dem die Katholiken zutiefst geächtet werden. Doch nicht nur das – Jane ist die Tochter des Herzogs Henry Grey und soll mit dem König von England verheiratet werden.

[Quelle: kosmos.de]


England im Umbruch. Ned ist Katholik und auf der Flucht. Als er beim Stehlen erwischt wird, soll er gehängt werden. Wie es das Schicksal aber will, kommt Lady Jane Grey vorbei und rettet Ned vor dem Galgen. Kurzerhand nimmt sie den Jungen mit und verschafft ihm Arbeit auf dem Familienanwesen. Die beiden kommen sich näher, obwohl Jane von königlichem Blut und Protestantin ist, während Ned mittellos und katholisch ist. Ebenso verheimlichen beide etwas vor dem anderen...

Die Geschichte beruht auf historischen Fakten. Es gab tatsächlich eine Lady Jane Grey, die mit dem König verwandt war. In die Geschichte ging sie als 9-Tage-Königin ein. Ned hingegen ist eine frei erfundene Figur, was die Autorin auch noch einmal im Nachwort betont. Pauline Francis beschreibt in diesem Buch, wie sie sich das Leben der Jane Grey vorstellen könnte.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Neds und Janes Sicht. Beides zwar aus der Ich-Perspektive, doch Jane erzählt im Präsens, Ned in der Vergangenheit. Die Kapitelanfänge sind jeweils mit den Namen beititelt und zudem zieren zwei Rabensilhouetten den Beginn eines neuen Abschnitts. Auf den Vorsatzpapieren (also dem Spiegel und fliegendem Blatt), vorn und hinten, kann man jeweils die Stammbäume der königlichen Familie ersehen.
Durch die Geschichte weiß man eigentlich schon, wie Neds und Janes Story ausgeht. Trotzdem ist es interessant und spannend zu lesen, wie die beiden sich näher kommen, wie sie mit ihrem Leben und Glauben umgehen. Das ist sicher nicht für Jedermann geeignet. Dennoch bekommt man einen guten Einblick in das Leben damals - wie es eventuell gewesen war.
Der Schreibstil ist... okay. Ich hab es flüssig gelesen, aber er hat mich doch nicht ganz in die Geschichte tragen können. Fand ich ein bisschen schade. Allerdings hielt mich das nicht davon ab, dass ich mit Jane und auch mit Ned mitfühlen konnte. Zwar ist es für mich immer ein bisschen schwierig mich in 'historische Persönlichkeiten' einzufinden, doch Jane ist erstaunlich modern (für ihre Zeit) und Ned ist einfach ein netter Kerl und Gentlemen.

Kurz: Wen Geschichte, besonders die Englische, interessiert und neugierig auf Jane Grey ist, der macht mit diesem Schmöker sicher nichts falsch. Wer allerdings so gar nichts mit Historischem am Hut hat, der ist hier schlecht beraten.



Weitere Informationen:
Verlag: KOSMOS Verlag
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 208
Originaltitel: Raven Queen
ISBN: 978-3-440-11898-6
Preis: [D] 14,95 €

2 Kommentare:

  1. Ah, cool, danke für den Tipp! :)

    Jane Grey ist mir natürlich ein Begriff, ein Buch (wenn auch teils fiktiv) ist sicher interessant :D

    Liebe Grüße

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  2. Ich muss zugeben, dass mir Jane Grey gar nichts sagte. ^^; Der Zeitraum erstreckt sich ca. über 2 1/2 Jahre, also nicht die Welt (sieht man denk ich auch am Umfang). War aber trotzdem sehr interessant.

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