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Dienstag, 13. September 2011

[Rezension] Flavia de Luce 1: Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

1. Band
Inhalt:
Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht eine Leiche im Garten entdeckt – ausgerechnet im Gurkenbeet! Jeder hält ihren Vater für den Mörder, denn Colonel de Luce hat sich noch tags zuvor mit dem Verblichenen gestritten. Nur ein einziger Mensch glaubt felsenfest an die Unschuld des Colonels – seine neunmalkluge Tochter Flavia. Schließlich ist der Ermordete vergiftet worden, und – ganz im Gegensatz zu Flavia, die eine begnadete Giftmischerin ist – ihr Vater hat nie Interesse an der Chemie des Todes gezeigt. Also fragt Flavia in vermeintlich kindlicher Unschuld sämtlichen Zeugen Löcher in den Bauch. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist …

[Quelle: randomhouse.de]



Flavia ist elf und gehört zu der angesehenen Familie de Luce. Mit ihrem Vater, ihren beiden Schwestern Daphne und Ophelia und dem Gärtner Dogger wohnt sie auf Buckshaw, dem Anwesen der Familie de Luce. Dort hat sie einen ganz besonderen Rückzugsort: Ein Chemielabor. Denn Chemie ist die große Leidenschaft der intelligenten Elfjährigen.
Als Flavia eines nachts einen Streit ihres Vaters mit einem Fremden belauscht und seine Leiche kurz darauf im Garten, genauer gesagt im Gurkenbeet, findet, ist Flavia nicht entsetzt, sondern fasziniert. Sie ruft erst Dogger und dann die Polizei. Schnell wird Flavias Vater verhaftet, doch Flavia spürt, dass da mehr dahinter stecken muss...

Der erste Band um Flavia de Luce.
Erzählt wird die Geschichte von Flavia selbst in der Ich-Perspektive, Vergangenheitsform. Flavia ist ein sehr aufgewecktes Kind. Ich hab sie gleich von Anfang an gemocht. Sie weiß, besonders für ihr Alter, sehr viel, ist gewitzt und benimmt sich kaum wie ein Kind. Lediglich, wenn sie ihrer großen Schwester Ophelia Streiche spielt.
Es gibt einige witzige Szenen und mindestens genausoviele, wo man über Flavia schmunzeln muss. Aber auch kniffliges gilt es zu lösen, immerhin spielt Flavia selbst Detektivin und versucht den myteriösen Mordfall im hauseigenen Gurkenbeet aufzudecken. Ihre Chemiekenntnisse kommen ihr da sehr zu Hilfe.
Krimi ist und bleibt auch nicht mein Genre. Stellenweise hat sich das Buch so zäh gelesen, weil Flavia immer wieder abschweift und erst - gefühlt - ellenlang überlegt, bevor was passiert. Man ist beinahe auf Schritt und Tritt ganz nah bei ihr dabei, liest ihre unzähligen, manchmal wirren Gedanken. Stellenweise musste ich mich echt quälen, weil man auch oft in die falsche Richtung gelotst wurde und dann kamen andere Kleinigkeiten dazu, die zwar zur Lösung beitrugen, aber in fitzeliger, seitenlanger Ausführlichkeit zusammengetragen wurden.
Nur Flavia hielt mich bei der Stange. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich das Mädchen mochte und wie oft ich gestaunt und geschmunzelt habe, weil sie sich benimmt, wie sie sich nun mal benimmt. Wie ein 11-jähriges Mädchen, das die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, aber halt trotzdem ein spitzbübisches, findiges Kind bleibt. Fasziniert war ich von ihren Chemiekenntnissen. Das war noch nie mein Fach und ich hab auch kaum was behalten, aber Junge. Wenn alles stimmt, was da drin steht - Hut ab, Flave! Doch für jemanden, der sich dafür nicht oder kaum interessiert, wird es eben auch schnell langweilig.
Den Kriminalfall an sich fand ich auch durchaus interessant, aber der Weg war mir größtenteils - leider - einfach zu zäh!
Ich will gar nicht mehr zu viel sagen, weil mich das Lesen doch recht erschöpft hat. Zudem ist einiges auch für den Fall wichtig und findige Leser können sicherlich schneller und besser kombinieren als ich.

Kurz: Aufgewecktes Mädchen mit phänomenalen Chemiekenntnissen und guter Kombinationsgabe, aber leider mit sehr ausführlichen, beinahe langwierigen Beschreibungen. Die haben mir den Lesespaß dann doch etwas arg gedämpft.




Weitere Informationen:
Verlag: Penhaligon
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 384
Originaltitel: The Sweetness at the Bottom of the Pie
Reihe: Flavia de Luce
ISBN: 978-3-7645-3027-3
Preis: [D] 19,95

1 Kommentar:

  1. sehr gut gelungene Rezension
    Flavia de Luce gefällt mir persönlich ziemlich gut

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