Montag, 21. März 2011

[Rezension] Die Stadt der verschwundenen Kinder von Caragh O'Brien

1. Band

Inhalt:
Die junge Gaia gehört mit ihrer Mutter zu den wichtigsten Menschen ihrer Gemeinschaft: Als Hebamme muss sie jeden Monat die ersten drei Neugeborenen an der Mauer der Stadt abgeben – so lautet das Gesetz. Noch nie hat jemand es gewagt, gegen dieses Gesetz und die Herrscher jenseits der Mauer aufzubegehren. Doch dann werden Gaias Eltern verhaftet, und das Mädchen begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Stadt jenseits der Mauer – und nach dem Schicksal der verschwundenen Kinder …
Es ist eine unbarmherzige Welt, in der die sechzehnjährige Gaia aufwächst. Alles ist streng rationiert und jeder träumt von einem besseren Leben. Das ist jedoch nur wenigen Auserwählten vorbehalten, die in einer geheimnisvollen Stadt leben, der Enklave, hinter einer unüberwindlichen Mauer. Alle anderen müssen sich mit dem zufriedengeben, was die Enklave ihnen zuteilt. Der Preis dafür ist hoch: Jeden Monat müssen die ersten drei Neugeborenen an der Mauer abgegeben werden. Wer sich weigert, wird mit dem Tod bestraft, besonders Hebammen wie Gaia und ihre Mutter. Doch dann werden eines Tages Gaias Eltern verhaftet. Für das junge Mädchen zerbricht eine Welt, und sie beginnt Fragen zu stellen: Was geschieht mit den verlorenen Kindern? Als Gaia auf der Suche nach Antworten heimlich die verbotene Stadt betritt, beginnt für sie ein Abenteuer voller Gefahren, und sie macht eine Entdeckung, die das Schicksal der Kinder und die Zukunft der Menschen für immer verändern wird …

[Quelle: randomhouse.de]



Gaia Stone lebt in Wharfton. Wharfton ist ein Dorf vor den Toren der sogenannten Eklave. Die Leute sind arm und jeden Monat müssen die ersten drei Babys vorgebracht werden. Sie werden in der Enklave aufgezogen und dienen dann dem System. Ein sorgenfreies Leben liegt vor ihnen.
Auch Gaia ist eine Hebamme. Ausgebildet wurde sie von ihrer Mutter und auch sie muss den schweren Gang zum Tor machen und ihr erstes Baby, das sie ohne Hilfe zur Welt gebracht hat vorbringen.
Unter den Leuten ist Gaia bekannt, denn sie hat eine auffällige Narbe im Gesicht. Von vielen wird sie gemieden, doch als Hebamme ist sie sehr gut.
Nachdem Gaia von ihrer ersten Geburt nach Hause kommt, muss sie erfahren, dass Soldaten der Enklave ihre Eltern verhaftet haben - ohne ersichtlichen Grund. Von der Assistenten ihrer Mutter, der alten Meg, bekommt Gaia ein Päckchen zugesteckt, das sie verstecken und beschützen soll. Um was es sich dabei handelt, weiß Gaia nicht. Sie gehorcht dem System der Enklave.
Bis ihre Eltern auch nach Wochen der Gefangenschaft nicht zurückkommen... Und so betritt Gaia eine ganz andere Welt und versucht den Geheimnissen ihrer Eltern und den der Enklave auf die Spur zu kommen...

Der erste Band um die junge Hebamme Gaia Stone.
Vorweg: Ich war wirklich absolut begeistert von dem Buch! Es hat mich mitgerissen und mit Gaia zusammen habe ich mitgefiebert und gekämpft.
Der Schreibstil war flüssig und spannend, mitreißend und gefühlvoll. Man findet sich fast sofort in Gaias Welt wieder, sobald man die erste Seite gelesen hat. Auch, wenn die Regeln und Gesetze andere sind als wir sie kennen.
Gaia ist erst etwas ängstlich und verloren als ihre Eltern verschwinden und sie ganz auf sich gestellt ist. Sie hat Komplexe, weil eine Brandnarbe ihre linke Gesichtshälfte verunstaltet. Doch ihre Fähigkeiten als Hebamme und ihre Klugheit tragen sie auf sicheren Wegen durch die Geschichte. Sie entwickelt sich schnell zu einer tapferen, ja mutigen Person, die auch Situationen trotzt, die aussichtslos erscheinen.
Ins Spiel kommt dann noch der Soldat Leon Grey, der erst etwas furchteinflößend und düster wirkt. Geheimnisvoll. Er ist undurchschaubar und seine Absichten kommen erst sehr spät zu Tage, denn man ist sich nie sicher auf welcher Seite er gerade steht.
Die Atmosphäre hat mich an Die Auswahl von Ally Condie erinnert. Auch hier kämpft ein Mädchen gegen ein System, das seine Bevölkerung belügt und zu unterdrücken versucht. Doch Gaia hat es, so scheint mir, nicht ganz so schwer. Die Punkte, an denen ich dachte "Oh nein, das ist so unfair!", hielten sich in Grenzen, was das Buch aber nicht weniger spannend und nervenaufreibend macht.
Ein paar Biologiekenntnisse sind vielleicht auch nicht schlecht, aber es wird alles genau erklärt und wer das ein oder andere noch nicht weiß, lernt hier sicher gern und schnell dazu.
Die Autorin versteht es auf jeden Fall ihre Leser in eine andere Welt zu entführen. Dabei sind vielleicht die ein oder anderen Wendungen etwas vorhersehbar, aber das macht spätestens die entschlossene Protagonistin wieder wett!
Der einzige, klitzekleine Kritikpunkt ist das Ende. Das war toll, aber es ist sehr offen. Ja, es ist ja immerhin der erste Band, aber darauf wird man nicht vorbereitet! Erst nachdem ich zu Ende gelesen habe, habe ich herausgefunden, dass Caragh O'Brien die Geschichte fortführt. Dabei will ich unbedingt wissen wie es weitergeht! Ich sitze also bereits auf heißen Kohlen und kann die Fortsetzung kaum erwarten.

Kurz: Ein wunderbarer, mitreißender Auftakt, der uns eine Welt schildert, wie sie einmal sein könnte, aber hoffentlich nicht wird! Ich warte jedenfalls sehnlichst auf den zweiten Band!


Weitere Informationen:
Verlag: HEYNE / HEYNE fliegt
gebunden, mit Schutzumschlag
Seiten: 464
Originaltitel: Birthmarked
ISBN: 978-3-453-52800-0
Preis: [D] 16,99 €

2 Kommentare:

  1. Auf der Buchmesse so oft gesehen, bin ich jetzt so neugierig auf das Buch. Es hat nicht besonders gut getan, jetzt auch noch deine Rezension zu lesen. Wandert auf meine Wunschliste, die wächst und wächst und wächst *seufz*.

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  2. Hihi, freut mich. :D
    Mich hat's auf jeden Fall total geflasht, aber vielleicht auch, weil ich nicht extrem hohe Erwartungen hatte. Aber ich denke, trotzdem kann "Die Stadt der verschwundenen Kinder" da ganz gut mithalten. ;-)

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